Mit dem Leben ist es wie mit der Natur: alles hat eben seine Zeit.

Zuerst kommt der Frühling, alles beginnt zu blühen und zu sprießen. Wie zarte Gänseblümchen freuen wir uns über das Leben, über die Anfänge, kein Blick zurück sondern nur Vorfreude auf das, was wohl noch kommen mag.

Später im Sommer ist keine Rede mehr vom sanften Blümchen, da stehen wir mittendrin – sowohl im Leben als auch in der Natur. Kirschen, Marillen, Heidelbeeren, Himbeeren, Ribisel, …. die ersten eigenen Früchte wollen geerntet werden. Aber Achtung: Stürme können aufziehen! Es ist nicht immer alles eitel Wonne, die Sonne versteckt sich manchmal hinter schwarzen Gewitterwolken. Und trotzdem können wir uns gewiss sein: sie ziehen wieder ab, schlechte Zeiten gehen vorbei.

Viel zu schnell sehen wir dann den Herbst herannahen. Die Zeit des stetigen Treibens und Schaffens ist nun vorbei, wir können es ruhiger angehen lassen. Die Natur und das Leben beschenken uns mit ihrer ganzen Fülle. So pflücken wir reife süße Äpfel im Garten und beobachten dabei die zarten Gänseblümchen, die uns besuchen kommen. Jetzt wagen wir auch gerne mal einen Blick zurück und sind erstaunt über die Wendungen und Kurven, die unser Leben genommen hat und die es bereichert haben. Denn es gibt doch nichts langweiligeres als eine Straße, die immer nur schnurgerade verläuft…

Und dann kommt er, der gefürchtete Winter. Aber alles hat eben seine Zeit, und da gehört auch das ruhig werden und leider das Sterben dazu. Wenn mich meine Kinder fragen, warum es den Tod gibt, dann antworte ich gerne: „Ohne den Tod wäre das Leben nicht so wertvoll.“ Besinnen wir uns im Winter darauf, was uns wichtig ist, schöpfen wir Kraft aus der Ruhe und der Stille, wie es die Natur uns vormacht.

Und was wären solche Gedanken ohne dieses herrliche Stück Kirschenschlangel. Genossen im traumhaft grünen Garten neben fruchtigen Himbeeren, prallen Heidelbeeren und unter dem Apfelbaum, der uns im Herbst seine köstlichen Früchte schenkt. Ich freue mich schon darauf.

Alles Liebe,

eure Veronika

Kirschenschlangel

4.30 von 10 Bewertungen
Vorbereitungszeit 30 Minuten
Zubereitungszeit 50 Minuten
Portionen 2 Schlangel

Zutaten

Zutaten Schlangelteig

  • 400 g Mehl (griffig)
  • 200 g Butter (kalt)
  • 1 Dotter
  • 180 ml Schlagobers
  • 1 Prise Salz
  • versprudeltes Ei zum Bestreichen

Zutaten Fülle

  • 50 g Butter
  • 70 g Semmelbrösel
  • 30 g Nüsse (gerieben)
  • 70 g Zucker
  • 1 Prise Zimt
  • 800 g entkernte Kirschen (frisch oder tiefgekühlt)

Anleitungen 

  • Für den Teig Mehl und Butter abbröseln, dann mit den restlichen Zutaten rasch zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig mindestens 10 min. kühl rasten lassen.
  • Für die Fülle die Butter in einer Pfanne zerlassen, Brösel und Nüsse zugeben und goldgelb rösten. Dann Zucker und Zimt unter die Brösel mischen.
  • Teig halbieren und jedes Stück (am besten gleich auf dem Backpapier) zu einem länglichen Rechteck dünn ausrollen.
  • Die Bröselmischung und die Kirschen der Länge nach in der Mitte der Rechtecke verteilen und den Teig darüberschlagen. Ränder zusammendrücken und die Schlangel mithilfe des Papiers auf ein mit Backpapier belegtes Blech stürzen, sodass die Öffnung unten ist. Wem das zu riskant ist, der legt die Schlangel mit der zusammengeschlagenen Seite nach oben mitsamt dem Papier auf das Blech.
  • Die Schlangel mit Ei bestreichen und im Rohr bei 180 °C Heißluft etwa 30 – 40 min. goldgelb backen.

Notizen

  • Tipp: Etwas Teig abnehmen und die Schlangel auf der Oberseite damit verzieren.
  • Schmeckt auch ganz gut als Apfel- oder Birnenschlangel.
Gericht: Kuchen & Co
Küche: Österreichisch

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