Und weiter geht das fröhliche Kekse backen. Diesmal mit einem Rührteig, der je nach Lust und Laune verschiedene Varianten zulässt.

Ich liebe den Geschmack von Kokos. Wenn mir jemand gekaufte Süßigkeiten schenken möchte, dann läge er oder sie mit Bounty und Raffaello goldrichtig. Auch Mandeln und Haselnüsse verwende ich gerne. Allerdings kam mir beim Backen einmal der Gedanke, warum ich eigentlich unbedingt ausländische Nüsse verwenden muss, und nicht stattdessen auf österreichische Zutaten zurückgreife. Kürbiskerne, Walnüsse, Sonnenblumenkerne, Mohn und sogar Hanfsamen – es ist interessant, welche Vielfalt wir in Österreich haben und sehr spannend, daraus neue Rezepte zu entwickeln.

Dieses Spritzgebäck-Rezept bereite ich schon seit Jahren mit Walnüssen zu, diesmal durften aber nicht nur sie in den Teig. Aus Kürbiskernen wurden grüne Tupfen und der schwarze Mohn färbt den Teig schwarz-grau. Auch mit Sonnenblumenkernen habe ich das Ganze ausprobiert – und es funktioniert! Wichtig ist bei Walnüssen und Sonnenblumenkernen, dass man sie vor dem Reiben röstet. Dafür verteilt man die Nüsse einfach auf einem mit Backpapier belegtem Blech und schiebt es bei 170 °C Ober- und Unterhitze in den Ofen. Nun werden sie so lange geröstet, bis sie zu duften beginnen. Jetzt mindestens ein paar Stunden auskühlen lassen und dann reiben. Durch das Rösten wird das feine Nussaroma intensiver und das Gebäck (egal ob Keks oder auch Kuchen) schmeckt dann viel besser. Das Gute ist, dass man geröstete Nüsse viel länger aufbewahren kann als ungeröstete, da sie nicht so schnell ranzig werden. Es ist also sinnvoll, gleich eine größere Menge zu rösten und zu reiben. Das Gleiche empfiehlt sich übrigens auch bei Haselnüssen und Mandeln.

Bei der Zubereitung des Spritzteiges ist es wichtig, die Butter gut schaumig zu schlagen. Erst dann werden das Ei und der Dotter eingerührt. Jetzt noch flott die trockenen Zutaten unterrühren und den Teig so rasch wie möglich aufs Backpapier bringen. Am besten füllt man nicht gleich den ganzen Teig in den Spritzsack, damit man nicht allzu viel Kraft für das Spritzen aufwenden muss, sondern macht es partienweise. Das flotte Arbeiten ist deshalb so wichtig, weil der Teig durch das Mehl und die Nüsse nach und nach fester wird und sich auf einmal gar nicht mehr durch den Spritzsack drücken lässt. Das ist sogar mir mit dem Kürbiskern-Spritzgebäck passiert. Dafür habe ich allerdings eine gute Lösung gefunden:

Spritzgebäck

Ich habe die Masse mit den Händen zu kleinen Kugeln geformt, diese auf ein Blech gelegt und mit einem kleinen Löffel leicht flach gedrückt (nicht zu sehr, die Kekse gehen eh von selbst etwas auseinander) und diese gebacken. Danach sahen sie so ähnlich aus wie Macarons. Mit der Lieblingsmarmelade gefüllt und mit etwas Schokolade verziert ergeben sie ebenfalls ganz tolle Kekse.

Nun seid ihr dran: auf die Plätzchen, fertig, los! Viel Spaß beim Backen und Ausprobieren.

Eure Veronika

Spritzgebäck

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Vorbereitungszeit 20 Minuten
Zubereitungszeit 30 Minuten
Portionen 80 Stück (je nach Größe)

Zutaten

  • 250 g Butter (weich)
  • 100 g Staubzucker
  • 1 Prise Salz
  • abgeriebene Schale von 1 Zitrone
  • 1 Stück Ei
  • 1 Stück Dotter
  • 250 g Mehl
  • 30 g Stärkemehl (Mais- oder Kartoffelstärke)
  • 100 g Walnüsse (gerieben und geröstet)
  • beliebige Marmelade zum Füllen

Anleitungen 

  • Butter, Staubzucker, Salz und Zitronenschale etwa 10 min. schaumig rühren.
  • Ei und Dotter zugeben und unterrühren. Nun die trockenen Zutaten zugeben und rasch einrühren.
  • Den Teig in einen Spritzbeutel mit beliebiger Tülle füllen und Tupfen, Stangerl, Kipferl oder Ringerl auf ein mit Backpapier belegtes Blech spritzen.
  • Das Gebäck im vorgeheizten Rohr bei 180 °C Heißluft ca. 8 – 10 min backen.
  • Das ausgekühlte Spritzgebäck mit beliebiger Marmelade zusammensetzen und nach Belieben zur Hälfte in Schokoglasur tunken oder Schokostreifen darauf spritzen.

Notizen

  • Dieser Teig ist sehr variantenreich. So können die 100 g Walnüsse durch folgende Nüsse und Samen ersetzt werden:
  • 100 g geriebene Kürbiskerne (hier passt als Füllung Marillenmarmelade)
  • 80 g geriebener Mohn (als Fülle Powidl, Zwetschken- oder Preiselbeermarmelade)
  • 100 g Sonnenblumenkerne, unbedingt geröstet und gerieben (als Füllung Ribisel oder eine weihnachtliche Johannisbeermarmelade)
  • Den Teig auf drei Portionen spritzen. Wenn man den Spritzsack zu voll anfüllt, tut man sich schwer beim Spritzen.
  • Die Masse gleich weiterverarbeiten, da der Teig schnell anzieht und ansonsten zu fest wird. Sollte er einmal tatsächlich zu fest geworden sein, bietet sich folgende „Notlösung“ an: den Teig einfach mit den Händen zu Kugerl formen und mit etwas Abstand auf das Blech legen. Leicht niederdrücken und backen. Der Teig rinnt etwas auseinander und man hat dann Kekserl, die ähnlich wie Macarons aussehen. Diese ebenfalls mit Marmelade zusammensetzen und mit Schokolade nett verzieren.
Gericht: Adventzauber
Küche: Österreichisch

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